Interview mit Sabine Preuten von Pastissima

Neulich ist mir ein Buch aus dem Jahr 2000 über Frauen in Dortmund in die Hände gefallen, in dem die erste Dortmunder Nudelproduktion „Pastissimia“ vorgestellt wurde. 1997 eröffnete Sabine Preuten die Manufaktur und machte ihr Hobby zum Beruf. Gut 20 Jahre später existiert diese Nudelproduktion noch, auch wenn Pastissima inszwischen in Herdecke produziert. Dort betreibt sie auch den Laden Pasta Passion. Wir konnten Frau Preuten nun für ein kleines Interview gewinnen.

Italienverein: Sie haben keine italienischen Wurzeln und kamen durch die Leidenschaft zur Pasta in das Nudelgeschäft. Wie gut können Sie inzwischen italienisch?
Pastissima: Besser Italienisch kann ich leider nicht, ich hatte bevor ich mich selbständig gemacht habe Privatunterricht, um meine Schulkenntnisse Italienisch aufzubessern, genommen. Aber da viele meiner Kunden Deutsch sprechen ist die Praxis nicht sehr geübt worden. Wichtig ist jedoch, dass meine Kunden wissen, dass ich sie verstehen, wenn Sie Italienisch sprechen. Aber meine Antworten geben ich gerne auf Deutsch ;-).
Italienverein: Gibt es unter den vielen Pasta-Varianten Ihren persönlichen Klassiker und warum?
Pastissima: Ich mache immer noch mit sehr viel Leidenschaft Nudeln. Und am liebsten einfache Fusilli (natürlich aus meiner Manufaktur) mit hausgemachter Tomatensauce und frisch geriebenem Grana Padano. Aber inzwischen habe ich mich durchaus auf ungewöhnliche Füllungen (Ziegenfrischkäse/Thymian, weißer und grüner Spargel, vegan mit Rote-Bete/Merrettich, und viele mehr) spezialisiert.
Italienverein: In dem Buch von damals berichten Sie, wie schwer die Anfänge mit Pastissima waren und das die Existenzgründung nur mit der Unterstützung Ihrer Familie funktionierte. Inzwischen sind fast 20 Jahre vergangen. Wie stehen Sie heute als Unternehmerin da? Was hätten Sie anders gemacht?
Pastissima: Mein Unternehmen ist immer noch eine kleine Manufaktur. Ich beschäftige eine Vollzeit- und zwei Teilzeitkäfte. Deren und mein Gehalt trägt das Unternehmen, aber reich werde ich wohl nie damit. Dafür aber glücklich. Ich weiß nicht, ob ich viel anders gemacht hätte. Den Start hätte ich kleiner beginnen sollen und auch nicht unbedingt in der Dortmunder Innenstadt. Die Miete war einfach zu hoch. Daher der Umzug in meine Heimatstadt Herdecke (ich bin Herdeckerin). Ich mag die mittelalterliche Innenstadt und daß man Nachbarschaft und Kunden gut kennt. Außerdem wollte ich nicht mehr Abendgastronomie machen, das ist einfach familienfeindlich. 2008 bin ich dann nochmal Mama geworden und bin froh, dass ich den Laden um 18.00 Uhr definitv schließe. Work-life-balance ist auch wichtig.

Italienverein: Warum gab es einen Namenswechsel?

Pastissima: Den Namen „Pastissima“ gibt es nach wie vor: Das ist mein geschütztes Warenzeichen/die Marke für meine Gastronomiekunden. Der Laden in Herdecke heißt aber seit einigen Jahren „Pasta Passion“, ich wollte Leidenschaft im Namen und „Pastissima“ konnten sich Privatkunden auch nicht so gut merken.
Italienverein: Was macht Ihre Pasta so besonders?
Pastissima: Das Besondere an meinen Produkten ist zum einen die Auswahl hochwertigster Rohstoffe und dass ich keine Geschmacksverstärker, künstliche Aromen, Farbstoffe oder Konservierungsmittel verwende. Haltbar mache ich durch Schockfrosten. Die Nudeln schmecken auch nach einem Jahr tiefgekühlt bei -18°C als wenn ich sie erst gerade gemacht hätte. Sie sind super-lecker und die Füllungen (siehe oben) einfach spannend.

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