Kurzfilm Matinee

Italienische Kurzfilme im Roxy
24. November 2019, 11 Uhr

In Kooperation mit dem italienischen Kurzfilmfestival Sedicicorto und dem Roxy Kino Dortmund. 

Am 24. November um 11 Uhr zeigt der Italienverein bei der Kurzfilm-Matinee sieben Kurzfilme, die alles andere als „La Dolce Vita“ in Italien zeigen. Der Eintritt ist frei.

Die sieben Kurzfilme vermitteln Gedanken und Themen junger italienischer Filmemacher und erzählen authentisch Geschichten aus dem aktuellen italienischen Alltag.

Neben Liebe und Fußball geht es bei den Arbeiten mit einer gewissen Ernsthaftigkeit, aber auch Ironie und schwarzem Humor um das Hochzeitskleid, das vor allem der Brautmutter gefällt, um finanzielle Nöte oder die erste nach Italien geflüchtete Ziege.

Die kurzweilige Auswahl der Filme haben Mitglieder des Italienvereins getroffen. Irene Gallerani, die Präsidentin des Italienvereins moderiert die Veranstaltung. Alle Filme haben englische oder deutsche Untertitel. Der Eintritt ist frei.

Premiere für deutsche Untertitel

Die Untertitel für den Film „Il Mondiale in piazza“ von Vito Palmieri wurden im Italienverein im Rahmen eines Workshops unter Leitung von Dr. Paola Barbon erstellt, sie kommen bei der Kurzfilm-Matinee das erste Mal zum Einsatz. Es wird für die Teilnehmer des Workshops ein besonderer Moment sein: Wird die Message verstanden? kommt der Untertitel zeitlich richtig? Ist die Länge der Texte passend, um in der Kürze der Zeit alles zu erfassen? „Wenn das Publikum an den richtigen Stellen lacht, dann haben die Untertitel gesessen“, sagt Workshop-Leiterin Dr. Paola Barbon.

Über das Übersetzen und seine Schwierigkeiten haben die Teilnehmer mit dieser praktischen Übung viel gelernt, denn Ironie oder kulturell konnotierte Sprache sind nicht so einfach zu übersetzen. Im Workshop haben die Teilnehmer deutscher und italienischer Muttersprache an vier Abenden gemeinsam darüber diskutiert, welcher Ausdruck im Deutschen an welcher Stelle der richtige sei.

Eine ähnliche Kooperation mit dem Kurzfilmfestival „Sedicicorto“ in Forlì gab es bereits im Jahr 2016. Genau wie damals umfasst das Programm Kurzfilme aus der Sektion „CORTITALIA“ (Kurzfilme aus und über Italien), die im Wettbewerb im Vorjahr auf dem Festival gezeigt wurden.

Eintritt frei!

Filmauswahl:

„Sugar Love“ von Laura Lucchetti
„Bismillah“ von Alessandro Grande
„Così in terra“ von Pier Lorenzo Pisano
„Parru pi tia“ von Giuseppe Carleo
„Magic Alps“ von Andrea Brusa, Marco Scotuzzi
„Il vestito della sposa“ von Rafael Farina Issas
„Il Mondiale in piazza“ von Vito Palmieri

 

Die Veranstaltung wird gefördert von der Bezirksvertretung Innenstadt-Nord.
Die Veranstaltung ist Teil der VDIG Sprachoffensive-oli

in Kooperation mit:

      

AI WEIWEI – Visita guidata in lingua italiana

AI WEIWEI
Visita guidata in lingua italiana alla mostra di „Ai Wiewei“

in collaborazione con l’associazione „Italia Altrove“

Domenica 25 agosto 2019
ore 16:00 – 17:30
presso il museo K21, Ständehausstraße 1, 40217 Düsseldorf

„Tutto è arte. Tutto è politica“, questo il principio base dell’opera dell’artista e il Leitmotiv della mostra che si svolge a Düsseldorf presso il museo K21.

„Italia Altrove“ e „Italienverein“ sono state colpite dall’attualità dei temi trattati da Ai Weiwei e propongono ai soci di entrambe le associazioni una visita guidata in lingua italiana.

L’iscrizione deve essere effettuata entro il 18 agosto 2019 inviando una email a info@italienverein.de e sarà valida
solo ad avvenuto pagamento del costo della visita da farsi con bonifico bancario sul conto

Prezzo: 16 € ingresso e guida incluso (soci/non soci)

Il numero di partecipanti è limitato a 10 persone.

Rezension – Sangue giusto

Rezension Bella Germania

Bella Germania

Im Jahr 2017 hat der Italienverein eine Lesung mit Daniel Speck organisiert. Inzwischen wurde sein Buch „Bella Germania“ mit dem ZDF verfilmt. In unserer Bibliothek und Videothek haben wir sowohl das Buch als auch die DVD zum Dreiteiler. Mindestens zwei Mitglieder haben bereits beides gesehen und gelesen und für euch eine Rezension geschrieben:

Rezension von Eugen:

Zunächst habe ich den Film im ZDF sowie die Dokumentation vom März 2019 gesehen. Das Buch von Daniel Speck habe ich anschließend gelesen. Für ihn als Drehbuchautor war es der erste Roman.

Die Rahmenhandlung ist eine deutsch-italienische Familiengeschichte über drei Generationen. Sie wird spannend erzählt und gibt uns einen Einblick in die Zeit von den fünfziger Jahren bis in die Gegenwart. Es lassen sich viele Erkenntnisse ableiten. Ob es Fontanes Zitat „ Erst die Fremde lehrt uns, was wir in der Heimat besitzen“ oder auch die Aussage, dass es in Beziehungsdingen keine objektive Wahrheit gibt, sondern immer zwei Seiten hat, zieht sich wie ein roter Faden durch die Handlungen.

Vorurteile gegenüber den Menschen aus dem jeweiligen anderen Land kommen ebenso zur Sprache wie auch der Bezug zu aktuellen politischen, kulturellen und sportlichen Ereignissen der jeweiligen Zeit.

Lebe Deinen Traum im Beruf und auch in der Beziehung. Mach Dich frei von Vorurteilen, Traditionen und habe den Mut zur Wahrheit.

„Man kann nur stolz sein auf das, was man selbst erreicht hat!“ sagt Vincenco.

Der Autor kann stolz sein auf dieses Stück Zeitgeschichte. Deutschland ist längst seit Jahrzehnten ein Einwanderungsland, auch wenn es manche nicht wahr haben wollen. Was es aber dazu braucht, ist ein Einwanderungsgesetz, das klare Regeln vorgibt für alle, die hier leben wollen.

Auch wenn es Unterschiede zwischen dem Buch und dem Film bleibt der rote Faden der Geschichte erhalten. Mir hat es Spaß gemacht, beides zu erleben. Es hat mir geholfen, dieses Kapitel der Geschichte besser zu verstehen.

Rezension von Gaby:

Daniel Speck hat mit diesem Roman ein Stück Zeitgeschichte in gelungene Worte gefasst und einen durchaus lesenswerten Roman daraus gemacht. Die filmische Umsetzung der Handlung ist wie so oft leider verkürzt, spiegelt jedoch- ebenso wie die Dokumentation zum Film- den Geist der Zeit sehr genau wider.

Eine junge Deutsche wird unerwartet mit ihren italienischen Wurzeln und ihr bis dahin völlig unbekannten Familienverhältnissen konfrontiert, die sie nach und nach aufdeckt. Viele Geheimnisse, Lügen und Missverständnisse können schlussendlich aufgeklärt werden.

Die in eine deutsch-italienische, tragisch endende Liebesgeschichte eingebettete Erzählung gibt dem Leser eine sehr gute Grundlage, die Entwicklung der deutsch-italienischen Beziehungen in der Zeit der fünfziger Jahre, dem Zeitpunkt als Deutschland dringend benötigte Arbeitskräfte aus Italien ins Land holte, bis in die Gegenwart nachzuvollziehen. Konservative italienische Vorstellungen von Familie und Heimat stehen den freiheitlichen, etwas moderneren Auffassungen in Deutschland genauso gegenüber wie die lebensbejahende und lockere italienische Mentalität und die deutsche, leicht arrogante zielstrebige Lebensart. Immer wieder werden Vergleich inclusive entsprechender Klischees bemüht.

Sowohl für den Leser als auch den Zuschauer ist die Kapitelaufteilung in verschiedenen Zeitebenen gewöhnungsbedürftig und erschwert etwas, schnell die Handlungen in einen Zusammenhang zu bringen. Doch es gelingt dennoch, den roten Faden der Geschichte zu verfolgen.

Leicht kann man Parallelen in die heutige Zeit ziehen, die für Deutschland wiederum eine Einwanderungswelle mit sich brachte, wenngleich die Basis völlig anders ist. Wie gehen wir mit diesen Mensen um, wie sie mit uns? Wie können wir uns aneinander annähern? Deutschalnd als Einwanderungsland- die Deutschen als Gastgeber- wie kann man das regeln? Was kann die Politik tun, um endlich ein Einwanderungsgesetz zu schaffen. Was kann jeder Einzelne tun? Fragen, die der Roman gleichfalls zwischen den Zeilen anreißt.